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Praxisberichte/Praxisprojekte

pre:bunk - Digital Streetwork im Videoformat (Projekt der Amadeu Antonio Stiftung)

In Zeiten multipler Krisen haben junge Menschen sehr viele Fragen. Die Antworten und Inhalte, die sie hierzu in sozialen Netzwerken finden, sind jedoch von sehr unterschiedlicher Qualität. Sie reichen von kenntnisreichen, aber schwer verständlichen Expert*innen-Meinungen über zugängliche, aber verkürzte Inhalte bis zu ideologisch bewusst aufgeladenen Desinformation. Insbesondere audiovisueller Content stellt für junge Menschen nicht nur eine wichtige Unterhaltung-, sondern auch eine Informationsquelle über Politik und Tagesgeschehen dar. Zugleich bringt der schnelle und sprunghafte Konsum von Kurzvideos jedoch eine schnelle Verbreitung von Desinformationen oder eine unbewusste Reproduktion von Falschinformationen mit sich.

Praktische und nachhaltige Orientierungshilfen sind daher gerade in einer Zeit multipler Krisen wichtig. Das Modellprojekt 'pre:bunk' der Amadeu Antonio Stiftung möchte in einem präventiven Ansatz gegen Desinformationen vorgehen. Das Projekt richtet sich an junge Menschen, die bei ihrem audiovisuellen Medienkonsum Unterstützung und differenzierte Einordnungen aktueller Berichterstattung benötigen und möchte deren Widerstandsfähigkeit gegen Desinformation, menschenfeindliche Narrative und demokratiefeindliche Manipulationstechniken erhöhen.

Auf einem TikTok-Kanal wird hierzu ein lebensweltorientiertes Angebot mit Kurzvideos, Livestream-Sprechstunden und engagierter medienpädagogischer Gegenrede geschaffen. Den Digital Streetworker*innen ist es wichtig, mit jungen Menschen auf Augenhöhe in den Austausch kommen und diese zur Identifizierung von Falschinformationen sowie zu einem medienkompetenten und selbstbestimmten Navigieren durch den immensen Stream von Kurzvideo-Content zu befähigen.

Weitere Informationen zu dem Projekt 'pre:bunk' finden Sie hier.

Jugendliche gegen Desinformation. Projekt "Isso!" zur Förderung der Informations- und Nachrichtenkompetenz von Jugendlichen

Desinformation im Netz ist für die politische Meinungsbildung in demokratischen Gesellschaften eine wichtige Herausforderung. Im Projekt "Isso!" soll die Informations- und Nachrichtenkompetenz als Teil der Medienkompetenz von Jugendlichen gefördert werden.

Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit der Zielgruppe schwer erreichbarer Jugendlicher geeignete Methoden zur Reflexion von (Des-)Informationen im Netz und zur Förderung ihrer Teilhabe zu entwickeln. Umgesetzt wird die Methodenentwicklung in Kooperation mit Einrichtungen der Jugendarbeit in Berlin und Nürnberg. Angeboten werden außerdem Transfer- und Weiterbildungsformate, die darauf abzielen, die Handlungssicherheit von Fachkräften im Umgang mit populistischen Meinungsäußerungen und (Des-)Information im digitalen Raum in ihrer Arbeit mit Jugendlichen zu vergrößern.

Unterstützt werden diese Ziele durch einen medienpädagogischen Forschungsanteil: Durchgeführt wird eine Informationsraumanalyse, auf deren Basis die Informationsrepertoires und -strategien der Zielgruppe in Bezug auf unterschiedliche Plattformen differenziert dargestellt werden können. Alle Materialien, die in "Isso!" entstehen, werden über die Plattform rise-jugendkultur.de als Open Educational Ressources zur Verfügung gestellt.

Isso! ist ein Projekt des JFF Institus für Medienpädagogik in Zusammenarbeit mit ufuq und Parabol, gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung im Rahmen des Förderprogramms Demokratie im Netz.

Erster Jugendrat einer Landesmedienanstalt ins Leben gerufen

Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) hat als erste Landesmedienanstalt einen Jugendrat etabliert. Er soll als ehrenamtliches Forum dienen, in dem medieninteressierte Jugendliche ihre Sicht auf die Medienlandschaft als Input für die Arbeit der mabb geben.

Denn im Kontext der Medienpolitik wird viel über „die Jugend“ gesprochen, wenn es um Themen wie Jugendschutz, Nachrichtenkompetenz oder Desinformation geht. Der Jugendrat sorgt dafür, dass dabei die Perspektive der Jugendlichen selbst einen angemessenen Raum bekommt. Dadurch soll relevante Regulierung und nachhaltige Förderung für eine der wichtigsten Zielgruppen der mabb garantiert werden.

Viermal jährlich werden dafür acht medieninteressierte Jugendliche im Alter von 14 bis 20 Jahren aus Berlin und Brandenburg zusammenkommen. In 90-minütigen Sitzungen können sie sich über Medienthemen austauschen und ihre Erfahrungen, Meinungen und Ideen zu unterschiedlichen Themen an die Direktorin und die Fachkolleg:innen der mabb weitergeben.

Weitere Informationen zu dem Jugendrat der mabb finden Sie hier.

Der Elefant im Raum – Rechtsextremismus online erkennen

In dem Projekt "Der Elefant im Raum" der Plattform für Jugendkultur, Medienbildung und Demokratie "RISE" soll für die Problematik rechtsextremer, antipluralistischer und demokratiefeindlicher Botschaften auf jugendaffinen Online-Plattformen sensibilisert werden. 

Im Rahmen der Kampagne "Nach den Rechten geschaut" wird hierzu alle vier Wochen der Blick auf einen Themenbereich gelenkt, der auf Online-Plattformen von rechtsextremen Akteur*innen besetzt wird. Zur Kampagne gehören verschiedene Info-Posts auf Instagram und eine Podcastfolge mit Hintergrundinformationen zum Thema.

In Begleitung der Kampagne werden in dem Projekt außerdem Workshops mit jungen Menschen durchgeführt. Außerdem werden systematisch Online-Räume mit rechtsextremen Inhalten exploriert, in denen mithilfe aufsuchender Bildungsarbeit Materialien aus dem Projekt geteilt werden.

Weitere Informationen zum Projekt sind hier zu finden!

Jugendschutz.Net Report: Sexuell belästigende Kommunikation in Social Media

In einem aktuellen Bericht zeigt Jugendschutz.Net auf, wie sexuell belästigende Kommunikation in den beliebten Diensten TikTok und Instagram stattfindet, wie gut bestehende Vorsorgemaßnahmen funktionieren und wie die Dienste auf gemeldete Inhalte reagieren.

Sie finden den Bericht hier.