Praxisberichte/Praxisprojekte
Projekt "Ich digital": Train-The-Trainer-Weiterbildung für Mitarbeitende aus Einrichtungen der (Jugend)Sozialarbeit
Das Projekt "Ich digital" der Stiftung Digitale Chancen verfolgt das Ziel, digitale Kompetenzen für alle Menschen zugänglich zu machen und insbesondere vulnerable Gruppen mit bisher geringen digitalen Fähigkeiten zu fördern. Zu diesem Zweck wird eine kostenfreie Train-The-Trainer-Weiterbildung angeboten. Mitarbeitende aus Einrichtungen der (Jugend)Sozialarbeit können diese Weiterbildung absolvieren, um anschließend Arbeitssuchenden, Frauen, Alleinerziehenden sowie Menschen in ländlichen Gebieten und Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf Möglichkeiten zu eröffnen, digital am (gesellschaftlichen) Leben zu partizipieren.
Das Wissen, das im niedrigschwelligen Train-The-Trainer-Programm erworben wird, kann im Alltag bei der Begleitung entsprechender Zielgruppen eingesetzt werden. Das Training setzt sich aus sieben Workshopsmit einer Länge von jeweils ca. 6 Stunden zusammen. Für eine Zertifizierung sind vier Veranstaltungen notwendig: die zwei Einführungen, der Methodenworkshop und ein Wahlworkshop. Ein Abschlussprojekt rundet den Prozess ab.
Mit dem Trainingsprogramm werden ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende professionell und kostenlos in der Vermittlung digitaler Grundkompetenzen weitergebildet. Die Teilnehmer*innen erhalten umfassende Materialien zu den Schulungsthemen sowie Lehrmaterialien für die Umsetzung der Schulungen mit der Zielgruppe.
Projektbüro digitale Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit Baden-Württemberg
Das Projektbüro für Digitale Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit unterstützt den Auf- und Ausbau von der digitalen und hybriden Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Baden-Württemberg durch verschiedene Angebote. So bietet das Projektbüro Beratung und Prozessbegleitung, Fortbildungen, Angebote zum Selbstlernen und Veranstaltunge an. Ziel besteht darin, die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit in Baden-Württemberg zu digitalisieren, um Kinder und Jugendliche besser erreichen zu können.
Das Projektbüro Digitale Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit ist ein Projekt der LKJ Baden-Württemberg e.V. und wird finanziert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg.
Weitere Informationen und Hinweise finden Sie auf der Webseite des Projektbüros jugend@bw.
DiMe - Digitale Methoden der (aufsuchenden) Jugendsozialarbeit
Spätestens seit der weltweiten Corona-Pandemie werden stark erhöhte Bedarfe der Digitalisierung auch im Bereich der Jugendsozialarbeit in Berlin sichtbar. Im Rahmen des Projekts "DiMe – Digitale Methoden der (aufsuchenden) Jugendsozialarbeit" unterstützt Minor die in Berlin bestehenden (regelhaft finanzierten) Strukturen der mobilen Jugendsozialarbeit, sowie Fachkräfte und Träger aus dem Bereich der Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz nachhaltig und aktiv, um die digitalen Kompetenzen und Erfahrungen herauszuarbeiten, zu fördern und gemeinsam weiterzuentwickeln.
In dem Projekt werden die etablierten Berliner Träger der Jugendsozialarbeit in ihren Bemühungen unterstützt, digitale Methoden der Jugendsozialarbeit in ihr Repertoire aufzunehmen und bereits erprobte Methoden weiterzuentwickeln. Hierdurch soll die Jugendsozialarbeit im digitalen Raum intensiviert werden. Die Maßnahmen und Aktivitäten des Projekts umfassen u.a. zielgerichteten Austausch, Vernetzung (v.a. mit Akteur*innen mit potenziell übertragbaren Ansätzen und Methoden), Fachveranstaltungen, Schulungen und Fortbildungen zu ausgewählten Themen sowie praxisbezogene Arbeitshilfen.
In Publikationen werden zentrale Ergebnisse, Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für die Fachöffemtlichkeit zusammengefasst. Hierdurch sollen die Projekterkenntnisse auch über die offizielle Laufzeit des Projekts (01.10.21-31.12.23) hinaus transferiert werden.
Social Media Streetwork. Erstinformation und Verweisberatung in sozialen Medien gegen Marginalisierung
Im Rahmen des Projekts "Social Media Streetwork (SoMS)" von Minor und der BAG Wohnungslosenhilfe e.V. wird mehrsprachige aufsuchende Erstinformation und Verweisberatung in den sozialen Medien für marginalisierte EU-Zugewanderte, Angehörige von Minderheiten sowie Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Personen und deren Kinder unter 18 Jahren entwickelt und angeboten.
SOMESSA - Schulsozialarbeit mit Social Media
Das Projekt „SOMESSA“ aus Finnland weitet das Arbeitsfeld der Schulsozialarbeit auf die Social-Media-Plattformen aus, die von jungen Menschen häufig genutzt werden. Ziel war es, als Schulsozialarbeiter*innen auch über aktuelle Apps per Smartphone für die jungen Menschen erreichbar und ansprechbar zu sein, um so den Wirkungsradius über die Präsenz in der Schule zu erweitern. Eine Gruppe von Jugendlichen wurde in der Konzeptionierung als Expert*innen eingebunden.
Die Schweizer „ready4life“- App – interaktive Coaching-App der Lungenliga
ready4life ist eine Coaching- App zur Förderung der Lebenskompetenzen. Dazu gehören zum Beispiel der richtige Umgang mit Stress, Social Media & Gaming, die Stärkung der Sozialkompetenzen sowie die Fähigkeit, dem Konsum von Suchtmitteln zu widerstehen. Die App kann in der Arbeit von Schulsozialarbeiter*innen unterstützend eingesetzt werden und richtet sich an Jugendliche ab 15 Jahren. Es können ganze Schulklassen oder Gruppen angemeldet werden.
Die App ist ein Projekt der Lungenliga, in Kooperation mit dem Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) und wird inzwischen auch in Österreich und Lichtenstein angewandt.
pre:bunk - Digital Streetwork im Videoformat (Projekt der Amadeu Antonio Stiftung)
In Zeiten multipler Krisen haben junge Menschen sehr viele Fragen. Die Antworten und Inhalte, die sie hierzu in sozialen Netzwerken finden, sind jedoch von sehr unterschiedlicher Qualität. Sie reichen von kenntnisreichen, aber schwer verständlichen Expert*innen-Meinungen über zugängliche, aber verkürzte Inhalte bis zu ideologisch bewusst aufgeladenen Desinformation. Insbesondere audiovisueller Content stellt für junge Menschen nicht nur eine wichtige Unterhaltung-, sondern auch eine Informationsquelle über Politik und Tagesgeschehen dar. Zugleich bringt der schnelle und sprunghafte Konsum von Kurzvideos jedoch eine schnelle Verbreitung von Desinformationen oder eine unbewusste Reproduktion von Falschinformationen mit sich.
Praktische und nachhaltige Orientierungshilfen sind daher gerade in einer Zeit multipler Krisen wichtig. Das Modellprojekt 'pre:bunk' der Amadeu Antonio Stiftung möchte in einem präventiven Ansatz gegen Desinformationen vorgehen. Das Projekt richtet sich an junge Menschen, die bei ihrem audiovisuellen Medienkonsum Unterstützung und differenzierte Einordnungen aktueller Berichterstattung benötigen und möchte deren Widerstandsfähigkeit gegen Desinformation, menschenfeindliche Narrative und demokratiefeindliche Manipulationstechniken erhöhen.
Auf einem TikTok-Kanal wird hierzu ein lebensweltorientiertes Angebot mit Kurzvideos, Livestream-Sprechstunden und engagierter medienpädagogischer Gegenrede geschaffen. Den Digital Streetworker*innen ist es wichtig, mit jungen Menschen auf Augenhöhe in den Austausch kommen und diese zur Identifizierung von Falschinformationen sowie zu einem medienkompetenten und selbstbestimmten Navigieren durch den immensen Stream von Kurzvideo-Content zu befähigen.
Weitere Informationen zu dem Projekt 'pre:bunk' finden Sie hier.
Digital Streetwork Bayern
Mit Digital Streetwork als neuer Form der Jugend- und Jugendsozialarbeit sollen junge Menschen in ihrer digitalen Lebenswelt erreicht werden.
Das Team von 'Digital-Streetwork-Bayern' bietet Jugendlichen einen Safe Space im Netz, um über Probleme zu sprechen.Die ausgebildeten Streetworker*innen sind in allen sieben bayerischen Bezirken über gängige Soziale Medien wie z.B. Reddit, Twitch, Instagram, Discord und TikTok erreichbar. Sie treten dort mit jungen Menschen in Kontakt, um anonym, kostenlos und vertraulich (es gilt die Schweigepflicht!) Beratung und Begleitung zu den für sie relevanten Thema anzubieten. Je nach Wunsch der Jugendlichen sind Treffen mit den Digital Streetworgker*innen dabei sowohl online (z.B. in Sozialen Medien oder beim Gamen) als auch telefonisch oder persönlich möglich.
Das Projekt 'Digital Streetwork Bayern' wird von Fachkräften und Vertreter*innen aus unterschiedlichen Arbeitswelten der Jugendarbeit, Wissenschaft und Ministerien fachlich begleitet. Das Projekt ist Bestandteil des Bayerischen Aktionsplans Jugend und wird durch das Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Weitere Informationen zum Projekt 'Digital Streetwork Bayern' finden Sie auf dessen Webseite hier.
Di.Ko. Digitale Konzepte in der Jugendsozialarbeit
Im Zuge der Covid-19-Pandemie nahm das Thema Digitalisierung auch in der Jugendsozialarbeit an Fahrt auf, indem digitale Formate und Angebote (weiter)entwickelt Netzwerke aufgebaut wurden. Zugleich traten in der Pandemie die Grenzen digitaler Vorhaben, infrastrukturelle Bedarfe und Barrieren zur sozialen Teilhabe sehr deutlich hervor.
Mit dem Projekt "Di.Ko. Digitale Konzepte in der Jugendsozialarbeit"möchte der Verband IN VIA einen Beitrag zur Verbesserung der Teilhabechancen junger Menschen mit erschwerten Zugängen zum Arbeitsmarkt leisten. Fachkräfte sowie Einrichtungen werden dabei in der aktiven Mitgestaltung von Digitalisierung (in) der Jugendsozialarbeit unterstützt.
IN VIA setzt sich in dem Projekt damit auseinander, welche konzeptionellen Ansätze die Jugendsozialarbeit braucht, um junge Menschen auf die digitalisierten (Arbeits-)Welt vorzubereiten und welche neuen Anforderungen sich an Arbeitsweisen der Jugendsozialarbeit, ihre Begegnungsräume sowie die Rolle der Fachkräfte stellen.
Das Projekt startete im Jahr 2020 und war zunächst auf zwei Jahre angelegt. Im dritten Projektabschnitt (01.02.2023 -30.07.2024) steht das Thema "Beziehungsgestaltung im digitalen Raum" im Mittelpunkt.
Weitere Informationen zum Projekt "Di.Ko." finden Sie hier.
Bericht der BAG KJS & TH Köln: Wege von Einrichtungen der Jugendsozialarbeit in die Digitalisierung
Für die Lebenswelten junger Menschen ist ein Verschwimmen der Grenzen des digitalen und analogen Raums charakteristisch. Insbesondere durch die Corona Pandemie waren auch viele Einrichtungen und Dienst der Jugendsozialarbeit dazu gezwungen, ihre Angebote digitaler zu gestalten.
Ein Kooperationsprojekt der TH Köln und den beiden Mitgliedsorganisationen der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS), dem Kolpingwerk Deutschland und IN VIA Deutschland, beschäftigte sich damit, wie innovative Konzepte aussehen können, um diesen Entwicklungen zu begegnen. In einer ersten Projektrunde ab Herbst 2020 entwickelten sechs Einrichtungen aus der Jugendsozialarbeit gemeinsam mit Studierenden über zwei Semester Digitalisierungsansätze für die jeweilige Einrichtung und setzten diese in die Praxis um. Zwischenzeitlich kamen noch fünf weitere Projekte hinzu.
In einem Bericht sind die Ergebnisse dieses Praxisprojekts anschaulich dargestellt und bieten Anregungen zur Umsetzung eigener Digitalisierungsansätze. Der Bericht steht Ihnen hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.
"Jugendsozialarbeit trotz(t) Krise – Auswirkungen der Coronapandemie auf die Jugendsozialarbeit und ihre Zielgruppen"
In der 25. Ausgabe der Zeitschrift DREIZEHN wird in der Analyse und im Kommentar der Blick gerichtet auf die Situation der Beschäftigten der Sozialen Arbeit und die Lebenswelten junger Menschen während der Coronakrise. In der Rubrik „Vor Ort“ berichten die Autor*innen vom sozialpädagogisch begleiteten Jugendwohnen und vom Projekt Gemeinsam Stark Ortenau, in dem sich Jugendliche politisch engagieren und dabei die Herausforderungen der Pandemie meistern, in „Praxis konkret“ von der Arbeit der Jugendmigrationsdienste und von „kreativen Methoden in einer außergewöhnlichen Situation“ aus dem Handlungsfeld Straßensozialarbeit. Als zukünftige Chancen für die Jugendsozialarbeit werden die Themen lebensweltorientierte Gesundheitsförderung an Schule und Digitalisierung vorgestellt. Die Autor*innen beleuchten die Missstände und stellen den Entwicklungsbedarf in diesen Bereichen vor. Der Weg zur wohl größten Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes und die Folgen für das Handlungsfeld der Jugendsozialarbeit werden in der „Nachlese“ kritisch nachgezeichnet. Herausgeben wird die Zeitschrift vom Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit.
Die Onlineausgabe der 25. Ausgabe finden Sie hier.
Schulsozialarbeit in Sozialen Medien – „Somessa“ aus Finnland
Das Projekt „Somessa“ aus Finnland weitet das Arbeitsfeld der Schulsozialarbeit auf die Social-Media-Plattformen aus, die von jungen Menschen häufig genutzt werden. Jugendliche wurden in der Konzeptionierung als Expert*innen eingebunden. Weitere Informationen zu Somessa finden Sie hier.